Interview

Georg gibt ein persönliches Interview an M.H. :

M.: Georg, ich möchte mehr über deine Meinung erfahren. Ich nenne dir einige Begriffe und bitte dich, mir dazu etwas zu sagen.

Was fällt dir ein zum Thema …..

 

……Bildung : Wirkliche Bildung setzt Gedankenfreiheit voraus, setzt aktive freie innere Infragestellung und Verarbeitung des Wissens voraus. Alles andere ist lediglich Wissensspeicherung. Wie sagt schon Faust ?: „Ist alles nur Dressur, vom Geiste keine Spur !“

Machtinstitutionen sind oft Verhinderer echter Bildung.(z.B.: Ideologien )

 

…..Buddhismus : Buddhismus hat wesentliche positive Seiten im Vergleich zu den 3 großen monotheistischen Weltreligionen: Es erfolgt keine Personifizierung der „höheren Macht“ und es wird kein Glaube verlangt. Es gibt keinerlei missionarische Ansprüche, daher auch volle Toleranz gegenüber anderen Religionen.Er steht auch der Idee am nächsten, dass es nicht eine Wahrheit, sondern verschiedene Welten gibt, je nachdem, in welche Person man sich hineinversetzt. Dies ergibt eine friedliche Ausstrahlung. Der Buddhismus zeigt auch nicht die bei monotheistischen Religionen gegebene Sexualfeindlichkeit. Der Buddhismus strebt an: Alle Spannungen und Gegensätze aufzulösen, von der Polarität wieder zur Einheit zu finden, um ins Nirwana eingehen zu können; d.h.der Mensch ist motiviert, sich ethisch „gut“ zu verhalten, um nicht mehr auf die Welt kommen zu müssen. Im Gegensatz dazu sind Christen motiviert, sich ethisch „gut“ zu verhalten, damit sie wiederkommen dürfen. (Auferstehung).

Allerdings ist auch in der buddhistischen Lehre eine essentielle Lustfeindlichkeit zu erkennen: Jegliche Wiederholungsabsicht bei Lustsituationen („Anhaftung“) wird als Gefahr und als mögliche Quelle von Leid gesehen und ist daher vom Individuum selbst systematisch zu bekämpfen. So geht es letztlich um Lustverzicht wegen Leidgefahr gegen Lust als Lebensinhalt !

 

…..Eigennutz und Rangstreben : Eigennutz und Rangstreben in der Gesellschaft stellen das wichtigste Leistungspotential dar. Man kann, auch bei allem Gerechtigkeitsbedürfnis, nicht darauf verzichten. Man kann die Energie des Eigennutz-Motors auf verschiedenste Wiese nutzen und zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit regeln, aber man darf dabei den Motor nicht überlasten und schon gar nicht ausbauen. Denn der beste Verteilungsschlüssel nützt nichts, wenn dabei der zu verteilende Kuchen immer kleiner wird.

Es ist daher immer gut, im richtigen Maß beide Kräfte gleichzeitig in der Lenkung eines Staates zu haben: die für die Produktion des Kuchens sorgenden und die für gerechte Verteilung und entsprechende Lebensbedingungen sorgenden. Wenn diesbezüglich längere Zeit kein Gleichgewicht der Kräfte gegeben ist,dann kommt es entweder zu einer Verknappung der Mittel (des zu verteilenden Kuchens) oder eben zu Unangemessenheiten bei den allgemeinen Lebensbedingungen. Die Aufholung solcherart entstandener Ungleichgewichte ist ein Prozeß, der dann mit viel Verzicht,mehrfacher Kraftanstrengung und vielen Rückschlägen von allen bezahlt werden muß. Die Auswirkungen verlaufen nicht linear, sondern progressiv, ähnlich wie bei Zinseszinseffekten.

 

……Eigentum : Die Anerkennung von Eigentum bis hin zu Grenzen , die durch soziale Erfordernisse der Mitwelt gegeben sind, schafft , zumindest in unserer Menschheitsepoche, einen essentiellen Entwicklungsmotor für Wohlstand und Sicherheit . Für konstruktive soziale und gesellschaftliche Weiterentwicklung steht dadurch eine wesentlich größere Gesamtmenge zur Verteilung und Verwendung zur Verfügung . Gut ist die Kombination des Motors mit einer humanistischen überwirtschaftlichen Rahmenstruktur, in der Kräfte entsprechend gebahnt werden.

 

…….Natur und Humanismus : Die Natur ist nicht gerecht ,sie folgt ganz ihren Regeln und Zielsetzungen. Sie ist wie ein unwegsames Gelände, über das wir uns humanistische Brückensysteme bauen können.

 

 

 

 

……….Freier Wille: Die Handlungen eines Menschen sind zweifelsohne zwangläufiges Resultat seines „Inputs“,d.h. seiner Veranlagung und der Summe seiner Erfahrungen.

Trotzdem: Eines steht fest: wenn alle glaubten,dass der Wille nicht frei ist, käme es zu ganz anderen Entscheidungen. Jegliche Vertrauensbasis und Sicherheit würde zusammenbrechen.

Die Verantwortung für Entscheidungen ist ein nötiger Entscheidungsbestandteil in einer Gesellschaft,die konstruktiv zusammenleben will.

Die Fiktion der Willensfreiheit also eine notwendige Voraussetzung für die Gesellschaft.

 

 

……..Freiheit / Gleichheit :

Freiheit kann auf Kosten von Gleichheit gehen, Gleichheit auf Kosten von Freiheit.

 

 

 

 

…..Gesundheit: Wichtiger Leitspruch: lieben, laufen, lernen. (alle 3 Begriffe im weitesten Sinn genommen)

 

… Glücksquellen : es gibt Glücksquellen…

 

…..ohne "Bergaufanstrengung" vorher:

       z.B.: Genüsse: Sex, kuscheln + küssen, Mittagsschlaf,gutes Essen,Naschereien

       Fortschritte: Ideen + Einfälle,sich ausdrücken, gewinnen, Neugestaltung,

       Verwirklichung, unabhängig und frei sein

 

…..mit "Bergaufanstrengung" vorher :

z.B. :Freiheitsgefühl nach vollbrachter Leistung

Ziel erreicht,Unangenehmes erledigt, nach körperlicher Bewegung(Gipfelsieg), Prüfung bestanden, Ordnung gemacht, nachlassen von Spannung

 

 

 

 

……sind wir mehr von unserer Biologie oder mehr von humanistischen Kräften gesteuert ?

Wir sind ein Kind der Natur. Unsere Grundlandschaft ist diesem Gesetz unterworfen. Aber wir können Mauern, Strassen, Kanäle, Brücken bauen. Das ist dann unsere vom Menschen geschaffene Kultur-Landschaft von Gesetzen , Übereinkünften, ethischem Verhalten,worauf wir uns normalerweise bewegen; wir müssen uns aber bewusst sein, dass es darunter eine rau zerklüftete Gebirgslandschaft mit tiefen Gräben gibt, auf die wir in Ausnahmefällen fallen können, wenn irgendwo eine "Kulturbrücke" einstürzt.

 

…..Kinder-„erziehung“ : Kinder brauchen Grenzen – aber keine Stacheldrahtzäune. Sondern möglichst verletzungsfreien und engagiert liebevollen Widerstand mit viel Transparenz und Förderung.

 

…..Kreisverkehr : vielleicht die Idee des Kreisverkehrs auf Entscheidungen übertragen : Kein Entweder-Oder, sondern einfließen lassen. Eine gute Voraussetzung dafür ist ein kreisrunder Tisch.

 

 

….. Liberalismus im ursprünglichen Sinn des Wortes

Liberal heißt im eigentlichen Sinn, dass die Freiheit des Einzelnen erst dort endet, wo eine Beeinträchtigung der Mitwelt beginnt. Nicht vorher schon durch Aufstellung willkürlicher Regeln wie in Religionen oder in ideologiegeprägter Gesetzgebung.

 

 

…. Ordnung: Anarchismus bewirkt unkontollierte, ungeregelte,intransparente Macht- und Gewaltausübung. Schutz vor Gewalt und Unterdrückung durch entsprechendes Verhalten ist dabei nicht mehr möglich. Es gilt Willkür, eine Art Gurukult (oft in ideologiedominierten Gesellschaften). Anarchismus geht immer zu Lasten der Schwächeren,ist daher niemals geeignet,um Ungerechtigkeiten zu beseitigen oder Visionen zu verwirklichen.

 

 

 

……freiwillige Sexarbeit: ist eigentlich Sozialarbeit , wenn man sich vorstellt, was für Auswirkungen es hätte, wenn es sie nicht gäbe.

 

 

……Verteilungsgerechtigkeit :

Man braucht gute Bewässerungskanäle und –steuerungen für das fließende Wasser, aber die Quellen müssen frei bleiben,sonst versickern sie.

 

 

 

Was hältst du von Reichtum ?

Ich fühle mich reich: meine größten Schätze sind Liebe, Freiheit und Kreativität, und Gesundheit.

Mein „Cadillac“ ist, dass ich frei über meine Zeit verfügen kann.

 

 

Hast du einen utopischen Science-Fiction-Traum ?

 

Übertragung von Wissen durch Umarmung und Erotik : An vielen Stellen des Körpers sind Chips eingepflanzt, die bei. Berührung Wissen auf den Chip des anderen Körpers übertragen. Geht das auch ohne Chips ?